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16,3 Mio. Menschen in Deutschland machen in ihrer Freizeit Musik

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Überblick

Rund 16,3 Millionen Menschen in Deutschland musizieren in ihrer Freizeit oder singen in einem Chor. Diese enorme Zahl hat das Deutsche Musikinformationszentrum (miz) in seiner bevölkerungsrepräsentativen Studie Amateurmusizieren in Deutschland ermittelt. Die Befragung in der Bevölkerung ab 6 Jahre wurde 2025 vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt. Die Studie bietet einen differenzierten Überblick über Altersgruppen, schichtspezifische oder regionale Unterschiede und über die Wege, wie Musizierende in engeren Kontakt mit der Musik gekommen sind. Im Vergleich zur vorherigen Studie aus dem Jahr 2021 ist die Zahl der Amateurmusizierenden um zwei Millionen gestiegen.
 


Die zentralen Ergebnisse der Studie von 2025 sind:

 
16,3 Millionen Menschen musizieren in ihrer Freizeit, in der Bevölkerung ab 6 Jahre musizieren damit rund 21 %
 
• insbesondere die Altersgruppe ab 30 Jahren hat einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Während im Jahr 2021 rund 13 Prozent dieser Altersgruppe musizierten, sind es aktuell etwa 16 Prozent.
 
• Musizieren ist dabei in allen Altersgruppen verbreitet, jedoch besonders bei jungen Menschen. Fast die Hälfte der 6- bis 15-Jährigen musiziert, das sind 3,8 Millionen Kinder und Jugendliche. Mit dem Übergang zur beruflichen oder akademischen Ausbildung sinkt diese Quote jedoch erheblich, ein zweites Mal beim Eintritt in das Berufsleben. Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass Personen, die mit 30 Jahren noch musizieren, dies oft bis ins hohe Alter fortführen. Insgesamt machen 18 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren in ihrer Freizeit Musik, was 12,4 Millionen Menschen entspricht.
 
• Amateurmusizieren ist zudem stark schichtgebunden: In den höheren sozialen Schichten musizieren 25 Prozent der Erwachsenen in ihrer Freizeit, während es in den unteren sozialen Schichten nur 12 Prozent sind. Auch bei Kindern und Jugendlichen sind deutliche Unterschiede erkennbar: In Familien mit hohem sozio-ökonomischen Status musizieren gut sechs von zehn Kindern im Alter von 6 bis 15 Jahren, während es in Familien mit mittlerem oder niedrigem Status nur jeweils rund vier von zehn sind.
 
• Insgesamt beginnen die meisten Amateurmusizierenden ihr musikalisches Hobby in der Schule (38 Prozent), gefolgt von Chören, Orchestern oder Musikvereinen (31 Prozent) Besonders für Menschen aus den unteren sozialen Schichten sind niedrigschwellige Angebote von Kultur- und Jugendzentren, Kirchen oder Kitas von großer Bedeutung.
 
8,3 Millionen Menschen ab 16 Jahre machen mindestens einmal pro Woche Musik.
 
• Jeder dritte erwachsene Amateurmusizierende singt in einem Chor (ca. 4,1 Mio. Menschen), rund jeder Achte spielt in einer Band, nahezu ebenso viele in einem Orchester, einem Ensemble oder einer Musikgruppe (ca. 1,5 Mio. Menschen). 16 Prozent der erwachsenen Amateurmusizierenden (knapp 2 Mio. Menschen) üben ihr Hobby zudem projektbezogen aus. Von den musizierenden Kindern und Jugendlichen singt jede*r Vierte im Chor, jede*r Fünfte spielt in einem Orchester, Ensemble oder einer Musikgruppe, und jede*r Zehnte musiziert in einer Band.
 
• Erwachsene traten in den vergangenen zwölf Monaten im Schnitt drei- bis viermal öffentlich auf, Kinder und Jugendliche zwei- bis dreimal. (Das entspricht bei 100.000 Ensembles schätzungsweise 900 Auftritte in Deutschland pro Tag! Darin sind die Proben nicht einberechnet.)
 
• Fast alle erwachsenen Amateurmusizierenden (98 Prozent) geben an, dass der Spaß für sie an erster Stelle steht. Zudem betrachten 71 Prozent die Musik als wertvollen Ausgleich. Mit zunehmendem Alter werden auch gesundheitliche und soziale Aspekte wichtiger: Ältere motiviert überdurchschnittlich, dass die Musik sie körperlich und vor allem geistig fit hält, dass sie ihnen eine feste Tagesstruktur verleiht und dass sie dadurch mit Freunden zusammen sind.
 
• Eine der größten Herausforderungen für Amateurmusizierende ist der Zeitmangel. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen (54 Prozent) und 47 Prozent der Kinder und Jugendlichen sehen dies im Zusammenhang mit ihrer Musik als größte Schwierigkeit. Besonders für Kinder und Jugendliche kommt noch ein weiteres Problem hinzu: Motivationsschwierigkeiten bei ausbleibenden Fortschritten.
 
• Während hohe Kosten (z. B. für Unterricht, Musikinstrumente oder Equipment) nur von 3 Prozent der erwachsenen Musizierenden als problematisch empfunden werden, sind sie für 18 Prozent der Eltern musizierender Kinder eine große Herausforderung. Dies deckt sich mit den Kosten für das Musizieren, die besonders für die Eltern hoch sind: Für das musikalische Hobby ihrer Kinder investieren sie im Schnitt 536 Euro pro Jahr. Erwachsene selbst geben mit durchschnittlich 192 Euro pro Jahr hingegen deutlich weniger für das Musizieren aus. Das entspricht einer Wirtschaftskraft von 25,8 Milliarden Euro pro Jahr.
 
• Musizieren hat auch eine gesellschaftliche Dimension. 36 Prozent der erwachsenen Amateurmusizierenden sowie 18 Prozent der musizierenden Kinder und Jugendlichen engagieren sich musikalisch für einen guten Zweck, etwa durch Auftritte bei Benefizveranstaltungen oder in Seniorenheimen oder auch durch das Sammeln von Spenden.
 
Ein Drittel der musizierenden Erwachsenen übernimmt zudem ehrenamtliche Aufgaben im Musikbereich, ebenso wie 3 Prozent der nicht-musizierenden Bevölkerung. Insgesamt engagieren sich 8 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahre freiwillig, beispielsweise in Vereinen, Ensembles oder in der musikalischen Bildung. Im Durchschnitt engagieren sich die Ehrenamtlichen bereits seit knapp 16 Jahren im Musikbereich und investieren dafür wöchentlich rund zwei Stunden. Das sind insgesamt 729 Millionen Stunden pro Jahr. Auf den aktuellen Mindestlohn gerechnet, entspricht das einem Wert von ca. 8,6 Milliarden Euro.

 
 
Das Deutsche Musikinformationszentrum, eine Einrichtung des Deutschen Musikrates e.V., untersucht und veröffentlicht regelmäßig Zahlen zur deutschen Musiklandschaft. Darauf stützen sich die hier genannten Angaben im Wesentlichen.

Studie: Amateurmusizieren in Deutschland 2025

Deutsches Musikinformationszentrum (Hrsg.), Amateurmusizieren in Deutschland. Ergebnisse einer Repräsentativbefragung in der
Bevölkerung ab 6 Jahre, Bonn 04/2025

Studie: Amateurmusizieren in Deutschland 2021

Deutsches Musikinformationszentrum (Hrsg.), Amateurmusizieren in Deutschland. Ergebnisse einer Repräsentativbefragung in der
Bevölkerung ab 6 Jahre, Bonn 03/2021

Chor- und Instrumentalgruppen in der evangelischen Kirche

Quelle: Evangelische Kirche in Deutschland. Stand: Juli 2021.

Chor- und Instrumentalgruppen in der katholischen Kirche

Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Ämter/Referate für Kirchenmusik der Diözesen Deutschlands (AGÄR). Stand: September 2022.

Häufigkeit des Musizierens bei 2- bis 13-Jährigen (KIM-Studie)

Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest. Stand: Juni 2021.

Mitglieder in den Chorverbänden

Quelle: Deutsches Musikinformationszentrum. Stand: Januar 2021.

Mitglieder in den Verbänden des instrumentalen und vokalen Amateurmusizierens

Quelle: Deutsches Musikinformationszentrum. Stand: Januar 2021.

Mitglieder in den Instrumentalverbänden

Quelle: Deutsches Musikinformationszentrum. Stand: Januar 2021.