Hans-Lenz-Medaille

 
 
Martin Eifler ist am vergangenen Samstag in Frankfurt am Main mit der Hans-Lenz-Medaille 2024 für sein besonderes Engagement für die Amateurmusik ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand auf Wunsch des Geehrten im Rahmen der Mitgliederversammlung des Bundesmusikverbands Chor & Orchester statt, an der auch zahlreiche Vertreter*innen der Amateurmusikverbände teilnahmen.
 
In seiner Laudatio hob BMCO-Präsident Benjamin Strasser MdB die besonderen Verdienste Eiflers für die Amateurmusikszene hervor, der bis zu seinem Ruhestand in diesem Frühjahr viele Jahre als Referatsleiter für Musik bei der Beauftragten für Kultur und Medien wirkte: „Mit beeindruckender Beharrlichkeit und Überzeugungskraft hat Martin Eifler politische Entscheidungsträger immer wieder gewonnen und für die Belange der Amateurmusik auf höchster Ebene geworben. Mit unermüdlichem Engagement hat er sich dafür eingesetzt, die Kräfte der Amateurmusik zu bündeln und den Weg dafür bereitet, mit dem Bundesmusikverband Chor & Orchester einen gemeinsamen Spitzenverband der Amateurmusik ins Leben zu rufen. Der Zusammenschluss der verschiedenen Amateurmusikverbände zu einem starken Verband, wie wir ihn heute kennen, ist ohne seine Unterstützung kaum denkbar. Aus unserer Sicht ist die Krönung seines Schaffens die maßgebliche Unterstützung für den Amateurmusikfonds. Ein Meilenstein für uns als BMCO, die gesamte Amateurmusikszene, aber auch für die Bundeskulturpolitik, die sich damit zur musikpolitischen Breitenförderung bekennt.“
 
Martin Eifler wurde 1958 in Berlin geboren und widmete sein Studium der Kunst- und Kulturwissenschaft an der Universität Leipzig, wobei er Musikwissenschaft im Zweitfach belegte. Sein beruflicher Weg führte ihn ab 1984 als Wissenschaftlichen Mitarbeiter in die Musikabteilung des DDR-Kulturministeriums, wo er rasch Verantwortung übernahm. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands widmete er sich als Mitglied der Kulturabteilung im Bundesministerium des Innern dem umfassenden Neuaufbau und der Integration kultureller Einrichtungen. Er brachte sich mit Überzeugung und Tatkraft ein, bis er schließlich in das Grundsatzreferat des Beauftragten für Kultur und Medien wechselte und von 2010 bis 2024 als Leiter des Referats für Musik und Theater wirkte. Über viele Jahrzehnte erlebten ihn seine Wegbegleiter*innen als leidenschaftlichen Verfechter der Amateurmusik, als jemand, der nicht nur über Musik sprach, sondern sie lebte.
 
BMCO-Präsident Benjamin Strasser MdB fasste das besondere Engagements Eiflers für die Amateurmusik schließlich wie folgt zusammen: „Martin Eifler verkörpert den Geist der Amateurmusik in seiner reinsten Form: Gemeinschaft, Leidenschaft und die tiefe Überzeugung, dass Musik ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft ist. Sein Idealismus, sein Fachwissen und sein unermüdlicher Einsatz sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie viel eine einzelne Persönlichkeit bewegen kann.“
 
Martin Eifler bedankte sich für die Auszeichnung, lobte die positiven Entwicklungsschritte des BMCO als gemeinsamen Dachverband und betonte den besonderen Stellenwert der Amateurmusik für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
 
Für einen Eindruck von der Verleihung klicken Sie gern in unsere Fotogalerie (Fotos: Andreas Klug):
 

Preisträger Rüdiger Grambow und BMCO-Vizepräsident Heiko Schulze © BMCO
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Würdigung der Verdienste für Amateurmusik: Rüdiger Grambow erhält Hans-Lenz-Medaille 2023

Rüdiger Grambow ist am 29. Juni 2023 in Hamburg mit der Hans-Lenz-Medaille 2023 für sein besonderes Engagement für die Amateurmusik ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand im Rahmen eines Festkonzerts zum Instrument des Jahres, der Mandoline, mit Beiträgen des JugendZupfOrchesters NRW im Rudolf Steiner Haus statt.

Überreicht wurde die besondere Würdigung von dem BMCO-Vizepräsidenten Heiko Schulze, der in seiner Laudatio die besonderen Verdienste Grambows für die Amateurmusik hervorhob:

„Mit der Verleihung der Hans-Lenz-Medaille an Rüdiger Grambow ehren wir eine Persönlichkeit, die sich auf vielfältigste Weise für die Amateurmusik eingesetzt hat. Und damit einen Menschen, der sich durch eine besondere Geradlinigkeit und Direktheit auszeichnet. Angetrieben von einem unbedingten Gestaltungswillen hat Grambow es stets verstanden, Dissonanzen aufzulösen und nicht nur in Schönwetterzeiten nach Lösungen zu suchen.“

Glückwünsche kamen auch vom Präsidenten des Deutschen Musikrats, Martin Maria Krüger, der betonte, dass Grambow das Amateurmusizieren immer als gesellschaftliche Kraft gesehen und in den Kontext des gesamten Musiklebens in Deutschland gestellt habe.

Die Bilder des Abends in der folgenden Foto-Gallerie:

Rüdiger Grambow hat sich auf vielfältige Weise und in unterschiedlichsten Funktionen für die Amateurmusik und das Musikleben in Deutschland eingesetzt.

Musikalisch sozialisiert im Bereich Zupfmusik bei der Mandolinata Mannheim und im Saarländischen Zupforchester, ist er derzeit aktiver Mandola-Spieler im Norddeutschen Zupforchester. Er ist Absolvent eines berufsbegleitenden B-Lehrgangs zur Leitung von Zupfensembles an der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen. Von 1968 bis 1990 war er Mitglied des Deutschen Zupforchesters unter Leitung von Siegfried Behrend mit den Programmschwerpunkten Barockmusik, Konzertante Folklore und Zeitgenössische Musik.

Auf Verbandsebene hat sich Grambow als langjähriger Präsident des Bundes Deutscher Zupfmusiker und in dieser Eigenschaft Initiator des „eurofestivals zupfmusik“, ehemaliges Präsidiumsmitglied der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände und ehemaliger Vorsitzender des Trägervereins der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen einen Namen in der Amateurmusikszene gemacht.

Sein Engagement und sein weitreichender Überblick über das Musikleben in Deutschland wurden durch die Vielzahl früherer und gegenwärtiger Ehrenämter geprägt: Er war Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrates, Mitglied des Aufsichtsrates der Projektgesellschaft des Deutschen Musikrates (u.a. Träger des Deutschen Musikwettbewerbs, von „Jugend musiziert“ und „Jugend jazzt“), stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Musikerziehung und Musikpflege, Mitglied im Projektbeirat des Deutschen Orchesterwettbewerbs, Mitglied des Bundesfachausschusses Musik und Gesellschaft, Executive President der European Guitar and Mandolin Association und in dieser Eigenschaft auch Gründer und langjähriger Organisationsleiter des European Guitar and Mandolin Youth Orchestra (EGMYO).

Von 2014 bis 2020 engagierte sich Grambow als Präsident des Landesmusikrates Hamburg, der Dachorganisation von ca. 90 in der Hansestadt Hamburg aktiv mit Musik befassten Verbände, Institutionen und Organisationen, und wirkte erfolgreich auf eine strukturelle Neuordnung hin.

Mit der Hans-Lenz-Medaille würdigt der Bundesmusikverband Chor & Orchester jedes Jahr eine Person oder Institution für besondere Verdienste um die Verankerung der Musik in der Gesellschaft, die Wertschätzung der Amateurmusik und die kulturelle Jugendbildung.

Die Medaille wurde 2006 anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO) gestiftet und erinnert an den Politiker und Amateurmusiker Hans Lenz (1907–1968), der von 1961 bis 1965 Bundesminister und von 1961 bis 1968 Präsident der BDO war.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Prof. Dr. Hans Günther Bastian, Sir Simon Rattle und José Antonio Abreu.

Liste der bisherigen Empfänger*innen der Auszeichnung:

Im Jahr 2022 wurde die Hans-Lenz-Medaille am 12. Dezember 2022 an Prof. Dr. Ulrike Liedtke verliehen.

Die Hans-Lenz-Medaille 2021 wurde am 23. September 2021 an Ernst Burgbacher verliehen. Die Laudatio hielt der Präsident des Deutschen Chorverbands und Bundespräsident a.D. Christian Wulff.

Nähere Infos dazu.

Im Jahr 2019 wurde die Hans-Lenz-Medaille am 27. September an den Saarländischen Rundfunk verliehen. Nähere Infos und Bilder dazu.