Amateurmusik stärken: Ausbildung, Weiterbildung und Ganztagsförderung gestalten
Die AG Musik & Bildung beschäftigt sich damit, was der gesetzlich verankerte Anspruch auf Ganztagsförderung ab 2026 für die Amateurmusik bedeutet, mit Fort- und Weiterbildungsangeboten in Deutschland und der Ausbildung von zukünftigen, potenziell in der Amateurmusik tätigen Dirigent*innen, Ensembleleiter*innen oder Pädagog*innen an (Musik-)Hochschulen. (Foto: Pexels/Yan Krukov, Foto Header: Pexels/thirdman)
Aus- und Weiterbildungsangebot in Deutschland
+ Welche Angebote gibt es in den Fachverbänden, Musikinstituten sowie in den Landes- und Bundesakademien schon und wo sind noch Lücken?
+ Was braucht die Amateurmusik in den nächsten drei Jahren an Weiterbildungsinhalten?
Ausbildung an den Musikhochschulen
+ Welchen Stellenwert hat Amateurmusik in der professionellen Ausbildung an Musikhochschulen und welche Ausbildungsinhalte brauchen die Studierenden, um für eine Tätigkeit in der Amateurmusik qualifiziert zu sein?
Ganztagsförderung und Amateurmusik
Wir machen uns dafür stark, dass die Amateurmusik bei der Einführung der deutschlandweiten Ganztagsförderung berücksichtigt wird und Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen stattfinden.
+ Wie und durch wen wird der Ganztag gestaltet?
+ Welche Institutionen und Verbände sind bei der Gestaltung aus dem Bereich der kulturellen Bildung schon aktiv und wie?
+ Welche Potenziale und Möglichkeiten bietet die Amateurmusik als starker Kooperationspartner für einen gelingenden Ganztag?
Sophie Bauer absolvierte ein Klavier- und Schulmusikstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“, studierte Germanistik und Erziehungswissenschaften an der Universität Leipzig und Orchesterleitung an der Musikhochschule „Carl Maria von Weber“ in Dresden. Von 2000 - 2005 war sie zuständig für die Nachwuchsarbeit des GewandhausKinderchores und seit 2005 leitet sie den Kinderchor an der Oper Leipzig. Dort gründete sie 2007 einen Jugendchor. Darüber hinaus hat Sophie Bauer ein umfangreiches Ausbildungskonzept des Chores sowie verschiedene Projekte und Konzertformate entwickelt. Seit 2006 ist sie verantwortlich für die Chorklassen der „Freien Grundschule Clara Schumann“ und des „Musisch-sportlichen Gymnasiums der Rahn Education“. Einen Lehrauftrag für Kinderchorleitung hat sie seit 2010 an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ inne. Sie ist außerdem Dozentin für diverse Workshops und Weiterbildungen im Bereich Kinder- und Jugendchorleitung wie z. B. beim Verband Deutscher KonzertChöre (VDKC), beim Sächsischen Chorverband oder beim Bundesverband Musikunterricht.
Luise Börner, geboren 1987 in Dresden, studierte Diplom-Musikpädagogik mit dem Hauptfach Violine bei Prof. G. Schröter und Prof. C. Uhlig an der „Carl Maria von Weber” Hochschule für Musik in Dresden, sowie musikalische Früherziehung und Rhythmik bei Prof. C. Straumer. Als Gründerin des sozialen Musikprojekts „Musaik“ im Dresdner Stadtteil Prohlis engagiert sich Luise Börner seit 2017 im Bereich der außerschulischen und außer-musikschulischen Kinder- und Jugendbildung mit sozialem Schwerpunkt. Ihre Diplomarbeit schrieb sie über die Colourstrings-Methode („Der Weg zum Streichinstrument am Beispiel der finnischen Colourstrings-Methode“) und erhielt hierfür das Prädikat „sehr gut“. Damit verbunden waren Kurse in der Bundesakademie Trossingen, sowie Hospitationen in Finnland am East-Helsinki Musik Institute. Luise Börner unterrichtet Violine im Einzel- und Gruppenunterricht als freie Mitarbeiterin am „Heinrich-Schütz-Konservatorium” in Dresden. Dort leitet sie zudem das Jugend-Streichorchester (JSE) und die Registerproben der hohen Streicher des Dresdner Jugend-Sinfonieorchesters (DJSO). Während der Schuljahre 2013/14 sowie 2015/16 leistete sie einen Freiwilligendienst in der Musikakademie „Arpegio“ in Peru. Hierbei handelt es sich um ein soziales Musikprojekt, welches nach dem Vorbild von „El Sistema“ in Venzuela arbeitet. Der Schwerpunkt ihrer Aufgaben lag hier im Bereich Einzel- und Gruppenunterricht, die Leitung zweier Orchester und Kammermusik-Unterricht. Darüber hinaus hatte sie dort die Leitung verschiedener Musiktheater Produktionen (z. B. „Das Dschungelbuch“, und „Der kleine Prinz“) mit der Teilnahme von über hundert Kindern.
Joachim Geibel, geb. 1989, ist Musikpädagoge und Chorleiter aus Köln. Nach seinem Studium und Referendariat in den Fächern Musik und Mathematik schloss er sein Masterstudium „Chorleitung“ bei Prof. Martin Berger an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf mit Bestnote ab. Nach fast zehn Jahren als Chorleiter des Chors der ev. Studierendengemeinde Köln leitet er seit 2022 den
Oratorienchor Köln, darüber hinaus den KölnerKinderUni-Chor und er ist Assistent von Universitätsmusikdirektor Michael Ostrzyga am Collegium Musicum der Uni Köln. Er unterrichtete
Kinderchorleitung an der Uni Köln und gewann mit dem KölnerKinderUni-Chor 2021 den Kinderchorland-Preis NRW der Deutschen Chorjugend. Für die Konzeption und Leitung des Kölner Willkommenschores und Folgeprojekte wurde er 2017 und 2020 mit dem ersten und zweiten Preis des hochschulübergreifenden Wettbewerbs Musikpädagogik der Rektorenkonferenz ausgezeichnet. Neben seinen künstlerisch-pädagogischen Projekten arbeitet er im Institut für Musikpädagogik der Uni Köln in der Ausbildung angehender Lehrer*innen im Fach Ästhetische Erziehung. In der Pandemie war er ein deutschlandweit gefragter Referent zu den Themen Online- und Hybrid-Probenarbeit sowie Virtual-Choir/Orchestra-Videoproduktion und hat mit seinen Chören viele digitale Chorprojekte realisiert. Joachim Geibel ist Mitglied im Bundesvorstand des „Arbeitskreis Musik in der Jugend“ (AMJ).
Sabine Kölz, geboren am 08.04.1966, machte von 1985 bis 1988 eine kaufmännische Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notargehilfin, daraufhin arbeitete sie bei den Rechtsanwälten Icha & Dr. Cramer in Brilon, der Volksbankd Winterberg, der Gemeindeverwaltung Willingen, sowie von 1998 bis 2002 bei der Musikschule Fröhlich in Eschenburg. Ihre musikalische Ausbildung begann damit, dass sie seit 1992 Fortbildungen des Deutschen Harmonika-Verbands besucht, von 1998 bis 1999 machte sie die C1, C2 und C3 Qualifikationen an der Landesmusikakademie in Heek und fügte dort von 2003 bis 2005 die B-Qualifikation hinzu. Von 2002 bis 2006 studierte sie am Hohner-Konservatorium Trossingen und machte dort ihren Abschluss als staatlich anerkannte Musikpädagogin (Hauptfächer Akkordeon und Dirigieren), daran schloss sie zwei weiter Semester als Aufbaustudium an. Auch musikalisch war und ist Sabine Kölz sehr aktiv: Sie war von 1992 bis 2001 Spielerin und Dirigentin beim Akkordeon-Orchester-Diemelspatzen e. V. in Korbach, von 2004 bis 2018 praktizierte sie Klassenmusizieren mit der Mundharmonika an der Realschule Trossingen, seit 2002 ist sie Mitglied des Orchesters Hohnerklang 1932 in Trossingen, dort lehrt sie und leitete verschiedene Schüler- und Jugendorchester und ist auch aktive Spielerin im Orchester. Seit 2006 ist sie Akkordeon-Lehrerin an der Musikschule in Trossingen, dazu gehört auch die Leitung verschiedener Ensembles und Orchester sowie der Unterricht in Kooperation mit Grundschulen vor Ort. Von 2012 bis 2021 war sie zudem stellvertretende Schulleiterin der Musikschule Trossingen und seit 2018 leitet sie das Akkordeon-Orchester Beffendorf, in dem sie auch als Lehrkraft für Akkordeon und Melodica zuständig ist. Im Bereich Amateurmusik hat sie sich als Dozentin bei Workshops des Deutschen Harmonika-Verbandes engagiert, hat seit 2020 die verantwortliche Leitung der Ausbildung von Musikmentor*innen im DHV, leitete das DHV-LandesSenioren-Akkordeon-Orchester Nordrhein-Westfalen und Banden Württemberg, war von 2008 bis 2020 Dozentin für Methodik im Berufsbegleitenden Studienweg am Hohner-Konservatorium Trossingen und ist (Mit-)Autorin verschiedener Schulwerke für das Musizieren mit dem Akkordeon.
Franziska Rautenberg, Vorsitzende der Chorjugend NRW, hauptberuflich stellvertretende Schulleiterin
Heiko Schulze wurde am 10.03.1970 in Döbeln geborene und erhielt seine erste Instrumentalausbildung in den Fächern Posaune, Bariton und Klavier an der Orchesterschule des Jugendblasorchester
Espenhain in Sachsen. Nach seiner Schul- und Berufsausbildung absolvierte er eine Ausbildung zum staatlich geprüften Ensembleleiter an der Berufsfachschule für Musik Kronach in Oberfranken.
Von 1992 bis 1996 nahm er ein Musikpädagogikstudium am Meistersinger Konservatorium Nürnberg im Hauptfach Posaune auf, das er als Diplommusiklehrer und staatlich geprüfter Musiklehrer erfolgreich abschloss. Im Anschluss daran erhielt er eine Dirigierausbildung bei Jochen Wehner und Kompositionsunterricht bei Otto Wagner.
Von 1996 bis 2007 war er als Stadtmusikdirektor in der Kurstadt Bad Lausick tätig, wo ihm der Aufbau und die Leitung der Stadtmusik Bad Lausick sowie der Hauptstelle der Musikschule Muldental „Theodor Uhlig“ übertragen wurde. Im April 1999 übernahm er als Direktor die Leitung der Bläserakademie Sachsen, der musikpädagogischen Institution des Rundfunk-Blasorchesters Leipzig. Von 1999 bis 2010 war er Landesmusikdirektor im Sächsischen Blasmusikverband. Gleichzeitig, von 2001 bis 2018 war er als Geschäftsführer und Direktor der Bläserakademie Sachsen / Rundfunk-Blasorchester Leipzig gGmbH tätig, die sich in 2011 in Deutsche Bläserakademie bzw. Sächsische Bläserphilharmonie umbenannt hat. Internationale Gastspiele führten ihn in dieser Funktion u. a. mehrfach nach China, Venezuela und Australien.
Seit August 2018 ist er als Direktor für Musik und Bildung mit dem Aufbau des neu entstehenden Musikzentrums Baden-Württemberg beauftragt. Im Mai 2006 wurde er von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände zum Bundesmusikdirektor gewählt. Im November 2015 wurde er in das Präsidium der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände gewählt und fungiert seit der Gründung des Bundesmusikverband Chor & Orchester 2019 als Vizepräsident des gesamtdeutschen Amateurmusikverbandes. Seit Mai 2018 ist er als Artistic Director für den Internationalen Musikbund – Confederation Internationale des Societes Musicales – CISM tätig. Als Gastdirigent arbeitet er national und international mit den verschiedenen Bläserensembles und Blasorchestern. Als Dirigent sieht er seine Aufgabe in der Vermittlung einer klangästhetischen Tonsprache, die das Medium Blasorchester mit seinen spezifischen Möglichkeiten erzeugt und im Sinne eines mehrdimensional wirkenden musikpädagogischen Potenzials ausstrahlt. So dirigierte er u. a. 2005 das Landesjugendblasorchester Sachsen auf einer Konzerttournee in China und zu den Konzertphasen in 2010. Er ist als Dozent- und Juror auf zahlreichen Weiterbildungsveranstaltungen und internationalen Wettbewerben zu Gast und arbeitet als Produzent und Aufnahmeleiter für diverse Tonträgerproduktionen.