Wissenstransfer

Förderung des Amateurmusizierens in ländlichen Räumen

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Das Förderprogramm

Für das Förderprogramm Wissenstransfer erhält der Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. (BMCO) zweckgebundene Bundesmittel von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Diese Mittel werden per Weiterleitungsvertrag vom BMCO an die Mitgliedsverbände, deren Anträge bewilligt werden, ausgereicht.

 

Was soll damit erreicht werden?

 

Ziel des Programms ist es, den systematischen Wissenstransfer vom Mitgliedsverband hin zur musizierenden Basis zu gewährleisten und so die Amateurmusik in ländlichen Räumen zielgerichtet und nachhaltig zu stärken und die Möglichkeiten kultureller Teilhabe für diese Zielgruppe zu verbessern.

 

Wie sollen diese Ziele erreicht werden?

 

Die Mitgliedsverbände des BMCO können Bildungsreferent*innen beschäftigen, die die Bedarfe wie z.B. neue Formen der Vereinsarbeit, digitales Musizieren, den Umgang mit Probenarbeit in Zeiten nach Corona in ihren Strukturen spartenspezifisch bedienen können. Die Projekte müssen einerseits den Themenbereich Mitgliedergewinnung und andererseits die Stärkung der Amateurmusik in ländlichen Räumen im Blick haben. Der Einsatz der Bildungsreferent*innen sowie die inhaltliche Ausrichtung der Angebote und Projekte liegen ansonsten beim jeweiligen Mitgliedsverband. Die Projekte können auf bisherigen Arbeitsergebnissen aufbauen, müssen aber in sich abgeschlossen sein.

 

Die einzige Vorgabe ist die Einteilung der Arbeit der Bildungsreferent*innen in zwei Phasen:

 

Phase 1: Theorie

 

In dieser ersten Phase bekommen Vertreter*innen aus Vereinen/Ensembles in ländlichen Räumen Inhalte zu Themen wie z.B. Öffentlichkeitsarbeit oder Mitgliedergewinnung vermittelt. Es müssen Themen behandelt werden, die zur Strukturstärkung der Amateurmusik in ländlichen Räumen beitragen.

 

Phase 2: Praxis

 

In dieser zweiten Phase führen die Vereine/Ensembles vor Ort eigene Veranstaltungen durch (z.B. Tag der offenen Tür, Schnupper-Werkstatt oder Konzert), bei denen die erlernten Inhalte direkt in der Praxis angewandt werden. Die Bildungsreferent*innen begleiten die Planung, Durchführung und Auswertung der Veranstaltung. Flankiert durch eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit werden die Veranstaltungen zudem überregional kommuniziert und in eine Beispieldatenbank für potentielle Nachahmer*innen
übernommen.

 

Den Bildungsreferent*innen stehen alle im Kompetenznetzwerk NEUSTART AMATEURMUSIK erarbeiteten Inhalte zur Verfügung. Eine Vernetzung zwischen den Mitarbeitenden im Kompetenznetzwerk und den Bildungsreferent*innen ist erwünscht und soll auf Ebene der Mitgliedsverbände organisiert werden.

 

Weitere Projektbeispiele

Insbesondere im ländlich geprägten Raum leistet die Amateurmusik einen erheblichen Beitrag zur kulturellen Bildung und dem gesellschaftlichen Zusammenleben. Dieses Engagement, welches zudem Teil des immateriellen Kulturerbes Deutschlands ist, gilt es zu bewahren und weiterzuentwickeln. Doch immer mehr Ensembles sehen sich den wachsenden Herausforderungen unserer Zeit ausgesetzt. Herausforderungen bei der Nachwuchssuche oder der Rückgang von Publikumszahlen wurden durch die Coronapandemie zuletzt verstärkt. Um dem entgegen zu wirken, haben die Mitgliedsverbände des Bundesmusikverbands zukunftsweisende Projekte für nachhaltige Lösungen entwickelt.

Hier klingt`s mir gut!

Hier-klingts-mir-gut_Pressemitteilung_01_2023

 

Kirchliche und nicht-kirchliche Chöre, Musikvereine und Ensembles im Amateurbereich, bewerben sich beim ACV und erhalten durch den*die Bildungsreferent*in ein Coaching/Beratung zur „Mitgliedergewinnung und Inklusion“, „Projektchöre und Inklusion“ und „Musizieren und Migration“ (sensibler Umgang, geeignete Räume, Informationsplattformen zu gängigen Krankheitsbildern, Erarbeitung von Konzepten) / Verleihung des Prädikats „Hier klingt’s mir gut!“ an 21 Ensembles ( nach erfolgreichem Abschluss)

LANDschafftZUKUNFTSMUSIK

Der Bundesverband Amateurmusik Sinfonie- und Kammerorchester, der Deutsche Harmonika-Verband, der Bund Deutscher Zupfmusiker und der Bund für Zupf- und Volksmusik Saar haben gemeinsam das bundesweite Förderprogramm LANDschafftZUKUNFTSMUSIK ins Leben gerufen. Das Programm soll die Amateurmusik im ländlichen Raum stärken und fördern.

 

Sinfonie- und Kammerorchester sowie Gitarren-, Zupf- und Akkordeonorchester (in Kooperation mit DHV und BZVS) mit Sitz in ländlichen Räumen sollen Kenntnisse und Fähigkeiten erlangen sowie Strategien finden, um Herausforderungen wie bspw. Mitgliederschwund, Freizeitkonkurrenz und die Schwierigkeit, ehrenamtliche Tätigkeiten zu besetzen, zu bewältigen.

 

Für 13 aktiv teilnehmende Orchester soll ein passendes Kursprogramm zusammengestellt werden. Drei Orchester mit besonders großen Herausforderungen erhalten ein begleitendes Coaching und führen ein Abschlussprojekt oder -konzert durch. Alle übrigen Orchester werden ebenfalls auf ein Abschlussprojekt oder -konzert vorbereitet. In Abschlussworkshops der teilnehmenden Orchester werden Good Practice Impulse gewonnen. Zudem sollen auch die jeweiligen Kurspläne gekoppelt mit anonymisierten Orchester-Persona kommuniziert werden, um anderen Orchestern zu ermöglichen, eine dieser Orchester-Persona auszuwählen (das ihrem eigenen Orchester in etwa entspricht) und die dazu empfohlenen Kurse angezeigt zu bekommen, damit es diese ggf. auch selbst besuchen kann.

 

Weitere Informationen unter: https://land-schafft-zukunftsmusik.de/

Bundesweites Carusos-Netzwerk

 

Das Projekt sieht den bundesweiten Ausbau und die Angebotserweiterung des „Die Carusos“-Netzwerkes vor, um das kindgerechte Singen besonders in Kindergärten durch Beratung und Fortbildung von Multiplikatoren in strukturschwachen Räumen zu fördern.

Das vom Deutschen Chorverband e. V. eingereichte Projekt fokussiert dabei folgende Aspekte:

– Gewinnung von Fachberatern in den Kreischorverbänden und Unterstützung beim Strukturaufbau und der Entwicklung eigener Fortbildungsangebote und Kommunikationsstrukturen

– Qualitätssicherungsangebote für die ehrenamtliche Arbeit innerhalb des Carusos-Netzwerkes

– Erläuterung des Aufgabenfeldes der Nachwuchsgewinnung und der Förderung des Musizierens mit Kindern im frühen Alter u.a.

– Hilfestellung bei der Ansprache von potenziellen Akteuren der Carusos-Initiative auf Kreisverbands- und Landesebenen

– Gewinnung von Ehrenamtlichen

– Initiierung von regionalen Kooperationen zwischen Chören und Kitas.

 

Weitere Infos unter: www.die-carusos.de

Support vor Ort

Support vor Ort unterstützt Singgruppen und Chöre bei der Durchführung eines bereits geplanten Musizierprojekts. Der Fokus liegt dabei auf einer Weiterentwicklung der Chorarbeit mit einfachen Mitteln sowie einer Entlastung der Leitenden. Das Angebot ist kostenfrei und richtet sich an Chöre im ländlichen Raum.

Das Programm wird von zwei Bildungsreferent*innen betreut und besteht aus Impulsworkshops, Austausch untereinander sowie begleitenden Gesprächen. Die Angebote finden schwerpunktmäßig online statt und die Teilnahme ist möglichst flexibel und individuell gestaltbar.

Weitere Infos unter: https://pueri-cantores.de/projekte/support-vor-ort/

Antragstellung

Das Antragsverfahren ist nach 2 Runden beendet und eine Antragstellung nicht mehr möglich.

 

Ein digitaler Antrag konnte bis zum 15.10.2022 per E-Mail an wissenstransfer@bmco.de eingereicht werden.

 

Nach welchen Kriterien wurden die Projekte ausgewählt?

  • Machbarkeit
  • Originalität / Modellcharakter
  • Nachhaltigkeit / Strukturstärkung
  • Berücksichtigung der Bedarfe in ländlichen Räumen
  • Gleichmäßige Verteilung auf die Sparten der Amateurmusik

Welche Unterlagen wurden für einen Antrag benötigt?

Für den digitalen Antrag auf Förderung mussten folgende Unterlagen eingereicht werden:

  • Projektbeschreibung mit Zeitplan (Projektlaufzeit: 01.11.2022-31.10.2023), inkl. Beschreibung der Theorie- und Praxisphase (bitte beigefügtes Antragsformular verwenden)
  • Kosten- und Finanzierungsplan (bitte beigefügtes Muster verwenden)
  • Satzung
  • Vollmacht (bei Unterzeichnung durch andere Person als im Vereinsregister eingetragen)

Welche Nachweise müssen nach Abschluss des Projekts erbracht werden?

  • Sachbericht
  • Zahlenmäßiger Nachweis
  • Belegliste

Entsprechende Vorlagen werden durch den BMCO zur Verfügung gestellt.

Kontakt

Bei Fragen zu dem Förderprogramm wenden Sie sich bitte gern an uns.