Wir fordern, dass die positive Wirkung von Musik auf die Gesundheit anerkannt wird
Musik machen ist gesund und hat viele positive Wirkungen und Effekte auf den Körper und die Psyche. Es wirkt wie Bewegung und Sport präventiv und beugt Krankheiten vor. Musik leistet einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit und dem persönlichen, wie kollektiven Wohlbefinden. Unsere Vision ist, dass alle Menschen in Deutschland Zugänge zum gemeinsamen Musizieren haben und um die positiven Wirkungen des Musizierens wissen. Die entsprechenden Strukturen nachhaltig aufzubauen und mit den benötigten Ressourcen auszustatten ist Auftrag und Ziel zugleich.
Im Austausch und der Vernetzung mit Kooperationspartner*innen setzen wir uns dafür ein, dass Musik als gesundheitsfördernder Faktor im Bereich der „Primärprävention“ anerkannt wird und wollen die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür erwirken, dass Ensembleproben und musikalische Angebote bei den Krankenkassen in Zukunft förderfähig sind. Um dies zu erreichen, identifizieren wir aktuell relevante Akteure, Ansprechpartner*innen, Netzwerke und Projekte.
Die positiven Wirkungen werden noch verstärkt, wenn wir zusammen in Gemeinschaften singen oder musizieren, wie beispielsweise in einem Chor, Orchester, Bands, Gruppenunterricht, in der Schule, im Seniorenheim oder in der Familie. Man spricht dann von „Social Bonding“, einem starken Verbundenheitsgefühl, einer Synchronisation und resultierenden stärkeren Kooperationsgemeinschaft. (Quelle: Good Vibrations von Prof. Stefan Kölsch / Foto: Sascha Linke, Header: Pexels/Vincent Albos)
Zwei wissenschaftliche Publikationen unterstreichen die positive Wirkung des Musizierens auf Menschen. Die Veröffentlichung „Positive Aspekte des Musizierens“ vom Kompetenznetzwerk NEUSTART AMATEURMUSIK basiert auf wissenschaftlichen Publikationen und Studien. Es erfolgt eine Gliederung der positiven Aspekte auf 3 Bereiche: Gesundheit, also das physische und psychische Wohlbefunden, Bildung, also die Fähigkeit, Verständnis für Zusammenhänge zu entwickeln und Gemeinschaft, also die sozialen Kompetenzen der Kommunikation und Interaktion. In der Veröffentlichung „Gemeinsames Musizieren – gesellschaftlich unverzichtbar“ können die Ergebnisse einer Studie zum Musizieren während der Corona-Pandemie nachgelesen werden. (Foto: www.herrklug.de)
In diesem WHO-Bericht wird anhand einer Vielzahl von disziplinären Ansätzen und Methoden in über 3000 Studien nachgewiesen, dass sich die Künste wie auch die Musik, über die gesamte Lebensspanne positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Gesundheitsförderung, zur Vorbeugung von psychischen Erkrankungen und altersbedingtem körperlichen Verfall. Der Report enthält auch politische Überlegungen und Strategien für eine synergetischere Zusammenarbeit zwischen den Sektoren Gesundheit und Kunst. (Quelle: „What is the evidence on the role of the arts in improving health and well-being? A scoping review“ von Daisy Fancourt, Saoirse Finn, WHO 2019 / Foto: pexels/Alena Darmel)
Diese Metastudie untersucht die Fähigkeit von Musik das Wohlbefinden allgemein, sowie die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQOL) zu fördern. Die Ergebnisse zeigen, dass in den 26 ausgewerteten Studien Assoziationen zwischen Musik-Interventionen und klinisch signifikanten und bedeutsamen Veränderungen der HRQOL nachweisbar sind. (Quelle: „Association of Music Interventions With Health-Related Quality of Life: A Systematic Review and Meta-analysis“ von J. Matt McCrary, Eckart Altenmüller, Clara Kretschmer, Daniel S. Scholz, 2022 / Foto: unsplash/Clem Onojeghuo)
Der Bericht der UCL-Forscher bringt die Teilnahme an Kunst und Kultur mit einem längeren und gesünderen Leben in Verbindung. Der Bericht fasst Kohortenstudiendaten von über 300.000 Teilnehmenden zusammen, um die Auswirkungen der Kunst auf die Gesundheit der Bevölkerung zu untersuchen. Der gesundheitliche Nutzen ist tiefgreifend und beginnt bereits in der Kindheit und reicht bis in die späte Adoleszenz. (Quelle: „The Impact of Arts and Cultural Engagement on Population Health – Findings from Major Cohort Studies in the UK and USA 2017-2022“ von Dr. Daisy Fancourt & the social biobehavioural research group, 2023 / Foto: pexels/cottonbro)
Der „CultureForHealth-Report“ zeigt den Beitrag von Kultur zu Gesundheit und Wohlbefinden auf und ist ein umfassender Studienbericht über Erkenntnisse und politische Empfehlungen für Europa. Pilotprojekte, sowie wirksame Maßnahmen und Determinanten sind im Leitfaden „Culture for Health and Well-being Compendium“ zusammengetragen. Ziel ist es das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen den Bereichen Kultur, Soziales und Gesundheit zu schärfen und die Integration kultureller Ansätze in die Gesundheitspolitik zu fördern. (Quelle: „Culture for Health and Well-being Compendium. A guide for Practitioners“ von Mafalda Dâmaso, Sophie Dowden, Calum Smith, 2023 / Foto: CAE Culture and Well-being Forum 2022)
Wir legen in unserer Arbeit ein Hauptaugenmerk auf die präventive Wirkung von Musik in der Gesundheitsförderung. Unter „Prävention“ verstehen wir die Vorsorge und Prophylaxe, das länger-fit-durch-Musik und gesund bleiben und gar nicht erst krank zu werden. Im gesetzlichen Kontext spricht man dabei von „Primärprävention“, also speziell von Maßnahmen, die darauf Abzielen, das Eintreten und erstmalige Auftreten von Krankheiten im vornherein zu verhindern. (Foto: Tim Noack)
Der Fokus liegt auf folgenden drei Hauptbereiche für Prävention durch Musik:
• Musik & Kinder
• Musik & Alter
• Musik & Einsamkeit
„Singen, spielerisch und jenseits von Leistungsdruck, fördert die physische, psychische und soziale Entwicklung von (Kindergarten)kindern. Singen macht gesund und friedfertig. Deshalb sind viel singende Kinder im Vergleich zu wenig singenden durchschnittlich auch eher regelschulfähig.“ Dabei liegen die Entwicklungsvorteile vor allem in der Sprachentwicklung, kognitiven und koordinativen Entwicklung, emotionalen Verhalten und einem positiven Einfluss des Singens auf die körperliche Gesundheit insgesamt. (Quelle: „Singen in der Kindheit. Eine empirische Studie zur Gesundheit und Schulfähigkeit von Kindergartenkindern und das Canto elementar-Konzept zum Praxistransfer“ von Karl Adamek und Thomas Blank / Foto: Martin Robold)
Die Botschaft einer sechsjährigen Langzeitstudie über Wirkungen von Musik und Musizieren auf die Entwicklung von Kindern lautet: „Politiker*innen, Eltern, Lehrer*innen, lasst unsere Kinder musizieren!“ Neben den positiven Wirkungen auf soziale Kompetenzen, die Intelligenzentwicklung, Konzentration, Umgang mit Ängsten und emotionaler Labilität und den allgemeinen schulischen Leistungen, ist vor allem die Freude an der Musik und an der eigenen Begabung der primäre Wert von Musik in sich selbst. Sie ist als ästhetische Erfahrung absolut zweckfrei und genau das macht sie so wertvoll. (Quelle: „Musik(erziehung) und ihre Wirkung. Eine Langzeitstudie an Berliner Grundschulen von Hans Günther Bastian / Foto: Tim Noack)
„Musikbezogenes Lernen beginnt bereits im Mutterleib mit der Schwangerschaft und ist in jedem Alter lohnend und fruchtbar! Musik führt zur Gruppenbindung und ist eng mit der Sprache verbunden. Der Erwerb musikalischer Fähigkeiten ist dabei ein Wechselspiel aus Genetik und Umwelt-/Lernbedingungen, von Individuum, Gesellschaft und Kultur. Neben dem Reproduzieren und organisiertem Lernen, sollten wir uns dafür einsetzen auch Räume für spontanes Lernen und musikalisch-kreative Produktivität zu lassen, denn nur so kann eine wahre Entfaltung stattfinden. (Quelle: „Musikbezogenes Lernen und Bedeutung von Musik in der Kindheit“ von Claudia Bullerjahn / Foto: pexels/yankrukov)
Das Projekt „Klangvereint: Thüringer CHORjugend meets Orchester“ hebt die Musik als wertvolle, ästhetische Erfahrung und Ausdrucksform hervor. Die Kinderoper verbindet Kinder und Jugendliche in einem überregionalen Kontext und stärkt ihr Selbstvertrauen. Im Fokus stehen weiterhin die musikalisch-kulturelle Jugendarbeit und Nachwuchsgewinnung. Ein großes Musik-Festival zum Abschluss zeigt den besonderen Zusammenhalt und das füreinander Einstehen der jungen Musiker*innen. (Foto: Luca Siede)
Leertext, damit der Kasten die korrekte Größe hat
Aufgrund des demografischen Wandels und einer tendenziell immer älter werdenden Gesellschaft sind die Einbindung und Berücksichtigung der Bedürfnisse von Senior*innen besonders wichtig. Zudem spielt der Faktor des „lebenslangen Lernens“ eine entscheidende Rolle für ein gesundes und glückliches Leben in der Dritten Lebenshälfte. Sowohl das musikalische Mitwirken in einem Chor oder Orchester, als auch das aktive Engagement sind dabei unverzichtbare Pfeiler für mehr Lebensqualität und Freude im Alter, zudem wirkt das gemeinsame Musizieren Vereinsamung entgegen. (Foto: Rebecca Kraemer, BMCO Veranstaltung BMT60+)
Auch im höheren Alter passt sich das Nervensystem noch an neue Anforderungen, die z.B. mit dem Erlernen eines Instrumentes einhergehen, an. Diese Anpassungsvorgänge im Gehirn werden als „Neuroplastizität“ bezeichnet und können dem natürlichen Altern des Nervensystems teilweise entgegenwirken. Musizieren stellt eine Situation der „angereicherten Umgebung“ dar. Dies führt zu einer höheren Synapsendichte, vermehrtem Wachstum von Nervenzellfortsätzen und einem höheren Gehirngewicht. Das Erlernen eines Instrumentes wirkt sich daher auch in höherem Erwachsenenalter günstig auf das Wohlergehen und die geistige Leistungsfähigkeit und Fitness aus. (Quelle: „Wie lernen Senioren? Mechanismen der Hirnplastizität beim Musikunterricht im Alter“ von Eckart Altenmüller / Foto: studio9photoatelier, Grundsteinlegung KAT)
Musizieren hilft in jedem Alter bei der Rehabilitation von motorischen Defiziten und kann hilfreich sein, um einer dementiellen Entwicklung vorzubeugen und entgegenzuwirken. Der Bundesmusikverband führt seit Anfang 2023 als Mitglied und Akteur der Nationalen Demenzstrategie ein Förderprogramm zu demenzsensiblem Musizieren in Chören und Orchestern durch. Sie finden unter „Mehr erfahren“ alle Informationen zum Programm „Länger fit durch Musik!“ und den begleitenden Qualifizierungsangeboten. Anbei noch ein Buchtipp „Musik kennt kein Alter“ von unserem AG-Mitglied Hans Hermann Wickel. (Foto: Andreas Klug, Weiterbildung LfdM 2024)
Menschen sind Beziehungswesen und Einsamkeit und ungewollte Isolation machen krank und depressiv. Beim gemeinsamen Musizieren entsteht ein starkes Gefühl der Gemeinschaft und Verbundenheit, was Einsamkeit wirkungsvoll entgegenwirken kann. Einen großen Hebel, um Gesundheitsthemen zu unterstützen, sehen wir in der Amateurmusik und der „Community Music“, wo alle Menschen unabhängig von Herkunft, Alter, Status, Bildungsgrad oder Vorkenntnissen zusammen in ihrem Stadtteil, Gemeinde oder Kiez musizieren. (Quelle: Havard-Studie of Adult Development, Lifespan Research Foundation / Foto: pexels/Asha Hairy)
Einsamkeit entsteht, wenn die eigenen sozialen Beziehungen nicht den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen entsprechen. Der empfundene Mangel kann sich sowohl auf die Zahl der Kontakte als auch auf die Tiefe und Enge der Bindungen beziehen. Einsamkeit ist ein subjektives, „negatives“ Gefühl, daher sind die Ursachen für Einsamkeit individuell und lassen sich schwer verallgemeinern. Von Einsamkeit sind sowohl ältere als auch jüngere Menschen betroffen. Mit über 40% ist die Einsamkeit junger Menschen besonders hoch und hat eine große gesamtgesellschaftliches Relevanz. (Quelle: „Wie einsam sind junge Erwachsene im Jahr 2024?“ von Prof. Dr. Ricarda Steinmayr, Miriam Schmitz, Prof. Dr. Maike Luhmann / Foto: Angelika Luft, TCOM 2023)
Besonders von Einsamkeit gefährdet sind Menschen in Übergangssituationen des Lebens oder wenn die Person von einem Schicksalsschlag ereilt wird. Weitere Risikofaktoren sind z.B. wenige soziale Kontakte, schlechte finanzielle Lage und sozioökonomischer Status, Alleinlebende, Alleinerziehende, Migrationshintergrund, schlechte Mobilität, schlechter Gesundheitsstatus, Arbeitslosigkeit. Aus Einsamkeit resultieren psychische und physische Gesundheitsfolgen. (Quelle: Artikel „Gemeinsam einsam“ im RUBIN Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität Bochum, Ausgabe 2/2023 / Foto: Angelika Luft, TCOM 2023)
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat federführend eine „Strategie gegen Einsamkeit“ erarbeitet, die am 13.12.2023 vom Bundeskabinett beschlossen wurden. Sie beinhaltet zahlreiche Maßnahmen, um Einsamkeit vorzubeugen und zu lindern. Darin sind alle Altersgruppen und alle Menschen, die aufgrund ihrer Lebensführung in bestimmten Lebensphasen von Einsamkeit betroffen sein können, eingeschlossen. Ziel ist, Einsamkeit stärker zu beleuchten und zu begegnen. Hier geht`s direkt zur vollständigen Broschüre. (Foto: pexels/Liza Summer)
Das KNE setzt sich mit den Ursachen und Folgen von Einsamkeit auseinander, fördert den Austausch, Forschung, Netzwerkarbeit und den Wissenstransfer an die (Fach-)Öffentlichkeit. Das Projekt hat zum Ziel, das bestehende Wissen zum Thema Einsamkeit zu bündeln, Wissenslücken zu schließen und gewonnene Erkenntnisse in die politische Praxis einfließen zu lassen. Der BMCO ist in Kontakt, um hier Anknüpfungsmöglichkeiten und Chancen für die Amateurmusik zu finden und umzusetzen. Angebote bei Einsamkeit werden im Rahmen der Strategie gegen Einsamkeit vom KNE gebündelt. (Foto: unsplash/Lina Trochez und Alina Grubnyak)
Wir können im Bereich der Amateurmusik viel von anderen Sparten gesellschaftlichen Engagements wie dem Sport lernen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat mit seinem Projekt „Verein(t) gegen Einsamkeit“ (2022-2024) die Potenziale von Sportvereinen als Orte für Begegnungen und Gemeinschaft aufgezeigt. Analog zu Chören, Orchestern und Musikvereinen können dort Menschen aller Generationen und verschiedenen Lebenslagen wohnortnah ihre soziale Heimat finden und sozialen Zusammenhalt erleben. Wir wollen den Austausch und die Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinsamkeiten von Musik & Sport mehr in den Fokus rücken und ausbauen. (Foto: pexels/Diva Plavalaguna)
Mit „Frühlingserwachen“ des GMS Songshine Pflaumheim erleben junge Menschen, wie Musik gegen Einsamkeit und Depression helfen kann, indem sie Raum für Ausdruck und Gemeinschaft bietet. Unterstützt von Psycholog*innen fördert das Projekt den Austausch über konkrete Ängste und schenkt den Jugendlichen neuen Lebensmut und Selbstvertrauen. Ein begleitender Kurzfilm dokumentiert diesen Prozess und zeigt, wie durch die gemeinsame Arbeit und das Musizieren neue Perspektiven eröffnet werden können. Darüber hinaus wird die Nachwuchsarbeit in der Amateurmusik gestärkt. (Foto: Oliver Zahn)
Leertext, damit der Kasten die korrekte Größe hat
Der Kinderkirchenchor Creußen verbindet in seinem „Mutmachmusical“ Musik mit wichtigen Lebensthemen wie Mobbing, Freundschaft, Trauer, Religion und Mut. Das Projekt zeigt, wie Musik junge Menschen bestärkt, Gefühle auszudrücken und sich aktiv mit wichtigen persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen auseinanderzusetzen. Das gemeinsame Singen fördert ihr Selbstbewusstsein und das Gemeinschaftsgefühl und ist ein aktives Zeichen gegen Einsamkeit. Die gesamte Aufführung ist als YouTube-Video verfügbar. (Foto: Hildegund Wölfel)
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Das öffentliche Projekt „Sing Along! Nachbarschaftssingen“ des Kreativhauses Eimsbüttel bringt Menschen mit und ohne Demenz zusammen, um durch gemeinsames Singen Einsamkeit zu begegnen. Besonders für daheimlebende Menschen mit Demenz schafft das Projekt wertvolle Momente der Erinnerung und Verbundenheit – bei Bedarf werden Teilnehmende sogar von zu Hause abgeholt. Durch die Musik werden Emotionen geweckt und es entsteht eine Brücke zwischen den Generationen, die Gemeinschaft und Wertschätzung stärkt. (Foto: pexels/kampus production)
Leertext, damit der Kasten die korrekte Größe hat
Musizieren hat eine nachweislich positive Wirkungen auf die mentale Gesundheit und stärkt soziale sowie kognitive Fähigkeiten. Besonders in der frühen Kindheit fördert es Konzentration, Sprachentwicklung und gemeinschaftliches Miteinander. Im kubi-Magazin für Kulturelle Bildung sprechen Johanna Mörmel und Emilia Schmidt über aktuelle Erkenntnisse zu Musik und Wohlbefinden und erklären, wie gemeinsames Musizieren Einsamkeit und soziale Isolation in jedem Alter entgegenwirkt und die mentale Widerstandskraft erhöht. (Foto: Sabrina Hundeshagen)
Mit Rückenschmerzen kommt man schlecht auf das Hohe C: Musik hören, singen oder ein Instrument spielen hat sehr positive Effekte auf unsere Gesundheit, Amateurmusizierende sollten aber auch bei Proben und bei Auftritten auf ihren Körper und ihre Gesundheit achten. Impulse und Beispielübungen zu Körperhaltungen, Atemübungen, Stimme, Geist und Auftrittsbewältigung finden Sie in diesem lesenswerten Artikel auf dem Amateurmusikportal frag-amu.de. (Foto: www.herrklug.de)
In der Verknüpfung von Musik & Medizin unterstützt das Freiburger Institut für Musikermedizin (FIM) sowohl gesundes Musizieren als auch die gesundheitsfördernde Wirkung des Musizierens und hat hierfür das Label „musizieren & gesundheit“ ins Leben gerufen. Die Amateurmusik wird als breite und tragende Säule besonders berücksichtigt, in dem in Vorträgen, Workshops und Einzelberatungen praxisorientierte Erkenntnisse an die Musizierenden vermittelt werden. (Foto: Website FIM)
Judith Reitelbach ist seit 2022 Vorsitzende der Deutschen Chorjugend (DCJ) und setzt sich mit Leidenschaft für die Förderung der Jugendchöre und die Weiterentwicklung der Chormusik auf nationaler Ebene ein. Zuvor war sie als Finanzvorstand im DCJ-Bundesvorstand tätig. Als Vertreterin der DCJ gehört sie zudem dem Präsidium des Deutschen Chorverbands (DCV) an. Seit 2019 ist Judith Reitelbach außerdem Präsidentin der Chorjugend im Fränkischen Sängerbund, wo sie maßgeblich zur Entwicklung der Chorarbeit in der Region beiträgt. Ihre musikalische Laufbahn begann bereits in ihrer Kindheit, und sie ist auch heute noch aktiv im Chorgeschehen, unter anderem im Jugendchor Vocalholics und im Chor der Technischen Hochschule Rosenheim. Neben ihrem musikalischen Engagement ist Judith Reitelbach ausgebildete Logopädin und studiert Neurorehabilitation sowie Neurorehabilitationsforschung. Beruflich ist sie in der COVID-Forschung tätig und nutzt ihre Expertise, um einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.
Susanne Rohland-Stahlke ist Kirchenmusikerin und Pop-Kantorin i.R., sowie stellvertretende Vorsitzende des Chorverbands in der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Christine Sickert begann 2014 ihr Musikstudium (Horn) an der Maastricht Academy of Music und parallel dazu ihr Psychologiestudium an der Universität zu Lübeck, das sie mit Bachelor und Master abschloss. Ihre Bachelorarbeit wurde mit dem Studienpreis der Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin (DGfMM) ausgezeichnet. Im Jahr 2020 absolvierte Christine Sickert ein Praktikum am Institut für Musikphysiologie und Musikermedizin der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover unter der Leitung von Prof. Dr. Eckart Altenmüller. Seit 2021 ist sie als Bio- und Neurofeedbackassistentin in der psychotherapeutischen Praxis von Matthias Margraf tätig. Zusätzlich arbeitet sie seit 2022 als studentische Hilfswissenschaftlerin am Institut für Musizierendengesundheit Lübeck bei Prof. Dr. Daniel S. Scholz.
Ab September 2023 beginnt Christine Sickert ihre Ausbildung zur psychologischen Psychotherapeutin für Verhaltenstherapie am Zentrum Ausbildung Psychotherapie – ZAP Nord in Lübeck und startet zudem im Oktober 2023 ihre Promotionsstudium am Institut für Musizierendengesundheit Lübeck.
Von 2021 bis 2023 war sie als Präsidiumsmitglied im Bundesverband Amateurmusik Sinfonie- und Kammerorchester (BDLO) aktiv, wo sie sich für die Förderung der Amateurmusik einsetzte.
Dr. Hans Hermann Wickel ist emeritierter Professor für Musik in der Sozialen Arbeit an der FH Münster. Er hat sich intensiv mit Musikpädagogik, Musikgeragogik und der Rolle von Musik in sozialen Kontexten beschäftigt. Nach seinem Musikstudium an der Hochschule für Musik Detmold, Abteilung Münster (Orgel, Klavier, Musiktheorie) und einem Musikwissenschaftsstudium an der Universität Münster mit Nebenfächern in Erziehungswissenschaft und Romanistik, hat er sich sowohl als nebenamtlicher Kirchenmusiker als auch als Konzertorganist etabliert.
Er ist als Beisitzer im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Musikgeragogik (DGfMG) e.V. aktiv und hat verschiedene Bücher zu musikpädagogischen Themen veröffentlicht, darunter das Werk „Musik kennt kein Alter“.
Regina van Dinther ist seit 2022 Beisitzerin mit Fachaufgaben im Präsidium des Deutschen Chorverbandes (DCV) und war zuvor bereits als Vertreterin der Länderversammlung tätig. Von 1990 bis 2017 war sie Mitglied des Landtages Nordrhein-Westfalen, von 2005 bis 2010 Präsidentin des Landtages NRW. Geboren in eine Sängerfamilie, ist sie seit ihrer Kinder- und Jugendzeit aktiv im Chor. Sie hat sich in zahlreichen Ehrenämtern im Kulturbereich engagiert und setzt sich besonders für die Förderung der Chormusik und des kulturellen Lebens ein. Seit 2017 ist sie Vizepräsidentin im Landesmusikrat NRW, in der Arbeitsgemeinschaft Laienmusik. Zudem ist sie seit 2015 Präsidentin des Chorverbandes NRW, wo sie die Interessen der Chormusik auf regionaler Ebene vertritt.
Prof. Dr. Mazda Adli, geboren 1969, begann nach dem Studium der Medizin in Bonn, Wien und Paris und seiner Dissertation an der Neurologischen Universitätsklinik in Wien seine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistenzarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Freien Universität Berlin. Im Jahr 2004 wurde er zum Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité am Campus Mitte ernannt, wo er eine eigene Forschergruppe leitete. 2010 habilitierte er sich und erhielt 2019 eine außerplanmäßige Professur von der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Seine klinische und wissenschaftliche Arbeit fokussiert sich auf die Entstehung und Behandlung affektiver Erkrankungen, insbesondere stressassoziierter Symptome, Depression und manisch-depressiver Erkrankung. Zu seinen herausragenden Forschungsschwerpunkten gehören die Untersuchung von Einflussfaktoren auf die individuelle Stressreaktion und die Entwicklung von Strategien zur Behandlung der therapieresistenten Depression.