Joyful, Joyful

Gospelsingen für Menschen mit Demenz

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"Mir sind die Lieder von früher zum Großteil bekannt!"

 

Das Projekt auf einen Blick:

 

  • Wer? Enjie for Afrika e. V.
  • Wo? Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
  • Was? Monatliche interaktive und demenzsensible Gospelmusik-Session für Menschen mit Demenz
  • Für Wen? Menschen mit Demenz, Angehörige und Pflegekräfte
  • Besonderheit: mit anschließender Begegnungszeit für Gespräche und soziale Interaktion

 

Ein Blick in das Projekt:

Einmal im Monat treffen sich die Bewohnerinnen und Bewohner des Haus Brina gemeinsam zu einem besonderen Ereignis. Stühle und Tische werden zur Seite gerückt und es entsteht ein Konzertort mit einer improvisierten Bühne vor der breiten Fensterwand des Speisesaals. Rund 40 Personen haben sich um 10.15 Uhr im Publikum eingefunden und auch es werden stetig mehr. Es hat sich nämlich herumgesprochen, dass sich das Kommen lohnt, denn hier wird gleich miteinander gesungen, gewippt, gelacht und manchmal sogar das Tanzbein geschwungen. Möglich macht das der Besuch des Gospelchors „Enjie for Africa“, der mittlerweile eine feste Instanz im Kalnder der Haus Brina geworden ist. Die Konzertreihe trägt passenderweise den Titel „Joyful, Joyful“ und die Freude ist dem Publikum buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

„Das Singen tut mir sehr gut“

 

Gesungen werden bekannte Gospel-Lieder und Songs, bei denen mal mitgesungen oder mitgeklatscht wird. „Oh Happy Day“ wird genauso begeistert angestimmt, wie „Let it be“ oder „Amazing Grace“.

„Die Unterstützung der Mitarbeitetenden des Hauses trägt wesentlich dazu bei, dass die Sessions reibungslos und mit viel Wärme verlaufen“

berichtet Projektleiterin Barbara Ahland und beobachtet, dass das Projekt zunehmend Gemeinschaftssache wird: Einige Mitarbeitende helfen bereits bei der Vorbereitung, stellen Stühle auf, begleiten Bewohner*innen in den Raum und bewerben die Veranstaltung aktiv im Haus.

Die Lieder und Melodien sind ansteckend. Die Leiterin erzählt von einer besonders stimmungsvollen Szene. „Besonders ab dem zweiten Lied, I Will Follow Him, entstand eine mitreißende Dynamik: Eine Bewohnerin, die zunächst mit Gehhilfe gekommen war, stellte diese spontan zur Seite und tanzte eine ganze Stunde lang begeistert mit.

„Ihre Freude und Energie ermutigten auch viele andere Gäste, sich zu bewegen – sei es durch Tanzen, Wippen oder rhythmisches Klatschen.“

Die Sängerinnen und Sänger des Chores sind sichtlich berührt von den gemeinsamen Singerlebnissen. Denn die Lieder wecken Erinnerungen. Karl Heinz erzählt beispielsweise von seinem Vater, mit dem er früher gemeinsam „What a wonderful world“ gesungen hatte. Das gemeinsame Singen schafft aber auch persönliche Nähe. Nach dem Singen gibt es Zeit für Gespräche, in denen die gegenseitige Wertschätzung spürbar ist. Frau Ahland beobachtet die steigende Zahl der Teilnehmenden, die emotionale Reaktion einzelner Bewohner*innen und das wachsende Engagement des Personals, die deutlich machten: Dieses Projekt spendet Hoffnung, Orientierung und Gemeinschaft – besonders für Menschen, deren Alltag durch Krankheit und Pflege geprägt ist. Eines steht für alle fest: sie wollen weitermachen mit dem Projekt. Das Projekt findet Anklang, dessen Echo auch nach dem gemeinsamen Singen weiterklingt.

„Ich nehme auch eure Stimmung und euer Lächeln mit in’s Wochenede.“ (Karl Heinz)