Kongress

Musizieren für und mit Menschen mit Demenz

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Kongress

Musikpraxis im Fokus:
Interdisziplinärer Kongress 2026 in Karlsruhe

Unter dem Titel „Musizieren für und mit Menschen mit Demenz – Perspektiven für Chöre und Instrumentalensembles“ veranstaltet der Bundesmusikverband Chor & Orchester e. V. (BMCO) in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe am 25. und 26. April 2026 einen interdisziplinären Kongress rund um demenzsensibles Singen und Musizieren.

Musik als Ressource für Teilhabe und Lebensqualität

Ziel des Kongresses ist es, neue Impulse für die inklusive musikalische Arbeit in Chören, Orchestern und Ensembles zu setzen. Die Veranstaltung richtet sich an Ensembleleitungen, Musizierende, Pflegeeinrichtungen, Musiktherapeut*innen, Fachstellen, pflegende Angehörige sowie alle Interessierten. Neben wissenschaftlichen Keynotes erwartet die Teilnehmenden ein vielfältiges Programm aus praxisnahen Workshops, Modellprojekten und Möglichkeiten zum fachlichen Austausch.

Als Dachverband der Amateurmusik in Deutschland ist der BMCO seit 2022 aktiver Partner der Nationalen Demenzstrategie. Im Rahmen des Förderprogramms „Länger fit durch Musik!“ unterstützt der Verband bundesweit Projekte zur Förderung demenzsensibler Musikangebote. Das Programm leistet nicht nur Aufklärungsarbeit, sondern erforscht in enger Zusammenarbeit mit Praxisakteur*innen und wissenschaftlicher Begleitung die Bedarfe und Potenziale für die gesamte Amateurmusik.

Der Kongress bringt diese Erfahrungen erstmals gebündelt einer breiten Öffentlichkeit nahe. „Ziel der Veranstaltung ist es, Ensembles, Initiativen und auch Pflegeeinrichtungen zu motivieren, Musik verstärkt als Ressource für Teilhabe und Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verstehen und in ihre Praxis zu integrieren“, erläutert BMCO-Geschäftsführerin Theresa Demandt.

Der Kongress „Musizieren für und mit Menschen mit Demenz – Perspektiven für Chöre und Instrumentalensembles“ bündelt die Erfahrungen aus den geförderten Projekten und stellt sie einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung, um für demenzsensibles Singen und Musizieren zu motivieren.

Hintergrund

Der Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) ist als Dachverband der Amateurmusik in Deutschland seit 2022 Akteur der Nationalen Demenzstrategie und führt in diesem Rahmen das Förderprogramm „Länger fit durch Musik!“ durch. Neben der Förderung von Projekten zu demenzsensiblem Musizieren leistet das Programm Aufklärungsarbeit, erforscht unter wissenschaftlicher Begleitung und auf Basis praktischer Erfahrungen der Ensembles Bedarfe und Möglichkeiten für die gesamte Amateurmusik und stellt Methoden und Materialien bereit.(?). Das Förderprogramm wird vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

In Deutschland waren 2024 mehr als 1,84 Millionen Menschen von Demenz betroffen. Die Zahl wird sich nach Schätzungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen. Die Nationale Demenzstrategie wurde im Jahr 2020 durch die Bundesregierung beschlossen und wird federführend durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) umgesetzt. Ziel der Strategie ist es, mit mehr als 160 Einzelmaßnahmen bis 2026 die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren An- und Zugehörigen in Deutschland in allen Lebensbereichen zu verbessern.

Anmeldung

Anmeldung demnächst hier möglich.

Programm

  • Samstag: 10 – 18.45 Uhr
  • Sonntag: 9 – 15.45 Uhr

 

Auf dem Kongress erwartet Sie ein spannendes Programm mit wissenschaftlichen Keynotes, praxisnahen Workshops und einer Podiumsdiskussion.

Die Registrierung zu den Workshops erfolgt mit der Anmeldung zum Kongress. Dort können Sie drei gewünschte Themen auswählen (Angebot siehe unten).

Keynotes

Dr. Birgit Teichmann, Prof. Dr. Kai Koch, Franziska Heidemann

Musik als Brücke im Vergessen: Forschung, Praxis und internationale Perspektiven zu Musik und Demenz

Der Vortrag stellt aktuelle Forschungsergebnisse zur Bedeutung von Musik für Menschen mit Demenz vor und verknüpft diese mit Erfahrungen aus der Praxis. Im Fokus stehen auch erste Befunde aus der Begleitforschung des Programms „Länger fit durch Musik!“ sowie weitere internationale Forschungsansätze. Ziel ist es, Chancen und Herausforderungen musikbasierter Zugänge für Teilhabe und Lebensqualität differenziert zu beleuchten.

Prof. Dr. Bernd Reuschenbach

Möglichkeiten und Grenzen von Musikangeboten in der Pflege

Manche gut gemeinte Idee für ein gelungenes musikalisches Angebot kann nicht umgesetzt werden, weil Widrigkeiten in Einrichtungen und eine unzureichende Finanzierung die Umsetzung erschweren. Im Vortrag „Möglichkeiten und Grenzen von Musikangeboten in der Pflege“ erhalten Sie praxisnahe Einblicke in verschiedene Versorgungsbereiche wie Altenpflege, ambulante Dienste und häusliche Umgebung. Dargestellt werden konkrete Herausforderungen und realistische Lösungsansätze. Erfahren Sie, wie aus gut gemeinten Ideen tragfähige Angebote werden können – trotz knapper Budgets und komplexer Strukturen.

Workshops

Klicken Sie auf die Bilder, um die Beschreibungen der Workshops zu lesen.

Demenzsensible (Ensemble-)Projekte in die Tat umsetzen
Hilfe, mein Chor wird älter
Rhythmik bewegt – Rhythmik bereichert
Demenzsensible Stimmbildung
Musizieren in Gruppen im Kontext der Altenhilfe
„Demenz Partner Schulung"
„Demenz Partner Schulung" für Multiplikator*innen
Interkulturelle Perspektiven musikalischer Arbeit
Konzerte demensensibel gestalten und planen
Musiktheater für alle
Anregungen zur Improvisation und Biografiearbeit
Von Arrangements, Instrumentenbau und Liederbüchern
Impulse aus dem Konzept des Drum Circle
Tanzen (geht auch) im Sitzen!

Referent*innen

Prof. Dr. Kai Koch
Dr. Kerstin Jaunich
Brigitte Rauscher
Dr. Birgit Teichmann
Prof. Dr. Bernd Reuschenbach
Franziska Heidemann
Isabelle Vilmar
Bilgen Pehlivan
Mag. Monik Mayr
Levin Handschuh
Miriam Tressel
Christoph Mild-Ruf
Marlis Marchand
Jochen ten Hoevel
Maike Biesgen

Podiumsdiskussion

Das Förderprogramm

„Länger fit durch Musik!“ 

 

Der Bundesmusikverband führt seit Anfang 2023 als Mitglied und Akteur der Nationalen Demenzstrategie ein Förderprogramm zu demenzsensiblem Musizieren durch. In vier Jahren Laufzeit sollen Sensibilisierungsmaßnahmen, die Förderung von modellhaften Projekten und Qualifizierungsangebote im Fokus stehen. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und soll mit einem Fachkongress abschließen.

 

Das vierjährige Programm beinhaltet vier Tätigkeitsbereiche:

    • Sensibilisierungsmaßnahmen
    • Förderung von modellhaften Projekten
    • Qualifizierungsangebote
    • wissenschaftliche Begleitung mit abschließendem Kongress 

Bereitgestellt werden die Mittel im Rahmen der „Nationalen Demenzstrategie“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem
Bundesministerium für Gesundheit. Der Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. setzt das Programm im Auftrag des
BMBFSFJ um.

Die Weiterbildungen finden in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Musikgeragogik statt.

Der Kongress findet in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe statt.

Weitere Informationen

Als Mitglied und Akteur der Nationalen Demenzstrategie der Bundesregierung – einem Zusammenschluss zahlreicher Partnerinnen und Partner aus Politik, Gesellschaft und Forschung – hat sich der Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) verpflichtet, das Leben von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern.

Mit dem Förderprogramm „Länger fit durch Musik“ unterstützt der BMCO als Dachverband der Amateurmusik in Deutschland das Anliegen, Menschen mit Demenz in der Mitte der Gesellschaft zu halten.

Das Programm startete 2023 und nimmt die Musikensembles und Menschen im Gefüge des Bundesmusikverbands in den Blick, die entweder bereits mit demenziell betroffenen Personen arbeiten, oder sich in diesem Bereich weiterbilden möchten.

Ensembles konnten sich in zwei Förderrunden für eine Finanzierung von modellhaften Projekten bewerben und erhielten Weiterbildungsangebote für die musikalische Arbeit mit demenziell betroffenen Personen. Das Programm darauf ausgelegt, wertvolle Aufklärungsarbeit zu leisten und die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung und der praktischen Erfahrungen der Ensembles nachhaltig für ein breites Publikum bereitzustellen.

Im besonderen Interesse des Bundesmusikverbands liegt es, durch alle diese Maßnahmen eine Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für Menschen mit Demenz in den 100.000 Amateurmusikensembles voranzutreiben. Dabei sollen nicht nur musizierende Menschen mit Demenz in den Blick genommen werden, sondern auch jene, die sich als Angehörige um Erkrankte kümmern.

 

Chöre und Orchester fungieren als Orte des Mitgestaltens und Wohlfühlens für Menschen mit Demenz, deren Angehörige oder Betreuende. Gerade deshalb eröffnet gemeinsames Musizieren das Potential, soziales Miteinander zu ermöglichen. Können Menschen in den Ensembles gehalten werden, bedeutet dies eine aktive Mitgestaltung an der Gesellschaft und letztlich demokratische Teilhabe.

Das neue Förderprogramm „Länger fit durch Musik“ reagiert damit auf eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung: In Deutschland waren 2022 über 1,8 Millionen Menschen von Demenz betroffen. Die Zahl wird sich bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen. Handlungsbedarf ergibt sich insofern, als dass sich auch der Musikbereich auf die steigende Anzahl von Menschen mit Demenz vorbereiten muss.  Durch die besonderen Potenziale von Musik werden Fähigkeiten gestärkt und erhalten, die anders kaum zugänglich sind. Viel wichtiger noch: Musik ermöglicht Teilhabe und gibt demenziell betroffenen Menschen Selbstwertgefühl, Mut, Motivation und Lebensfreude.

Bereitgestellt werden die Mittel im Rahmen der „Nationalen Demenzstrategie“ vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Bundesministerium für Gesundheit. Der Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. (BMCO) setzt das Programm im Auftrag des BMFSFJ um.

Projektförderung

In zwei Förderrunden wurden insgesamt 42 Modellprojekte
für die Jahre 2024 und 2025 ausgewählt und gefördert.

Was?

Singen und Musizieren MIT Menschen mit Demenz
Singen und Musizieren FÜR Menschen mit Demenz

Wer?

Chöre, Orchester, Musikvereine, Kirchenmusikensembles, (gemischte) Musikensembles aus den amateurmusikalischen Strukturen bzw. gemeinnützige, soziale Einrichtungen.

Wann?

Projektzeitraum:

01. Januar 2024 – 31. Dezember 2024

und

01. Januar 2025 – 31. Dezember 2025

Wie?

A) Finanzierung eines Projekts (bis zu 9.500€)
UND
B) kostenfreie Weiterbildung für die Ensembleleitung bzw. deren Vertretung

Weiterbildung

Die Weiterbildung begleitet die Ensembleleitungen bei ihrer Arbeit und gibt fachlichen Input durch Expert*innen. Sie ist Teil der Förderung und kann nicht getrennt von ihr besucht werden.

Sie besteht aus:

  • Monatlichen digitalen Themenabenden mit Vortrag und Austausch
  • Begleitenden digitalen Stammtischen für Beratung und Austausch zu den laufenden Projekten
  • Zwei Präsenzwochenenden mit Praxisarbeit, Fachgesprächen und Methodenaustausch

Themen werden u.a. sein:

  • Grundlagen Musik und Demenz, Musikgeragogik
  • Umgang mit Menschen und Gruppen
  • Demenzsensibles Musizieren
  • Arrangieren, community music, Musizierpraxis
  • Konzertangebote
  • Demenz-Ensembles – Beispielprojekte international
  • Demenz-Projekte Forschung

Gesamtleitung: Prof. Dr. Kai Koch

Dozierende: Prof. Dr. Alica de Bánffy-Hall, Prof. Dr. Theo Hartogh, Prof. Dr. Heike Henning, Dr. Kerstin Jaunich, Prof. Dr. Kai Koch, Elisabeth von Leliwa, Prof. Dr. Bernd Reuschenbach, Dr. Arthur Schall, u.a.

Die Weiterbildung findet in enger Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Musikgeragogik statt.

Kontakt

René Schuh
Steffi Jerg-Guiffès
Cosima Becker

In Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

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