„Angebote wieder stärker an den Bedarfen der Mitgliedsverbände ausrichten“

Kronenberger im Vorstand der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen

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BMCO-Präsidiumsmitglied Thomas Kronenberger wurde im Juni in den Vorstand der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen gewählt. Hier spricht er über passgenaue Weiterbildungsformate und seine Ideen als stellvertretender Vorsitzender. (Foto: Nico Pudimat)
 

Lieber Thomas, du verfolgst und kennst die Arbeit der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen bereits seit vielen Jahren. Wir gratulieren Dir zur Wahl in den Vorstand. Welche Erfahrungen wirst du in das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden einbringen?

Ich bin nun 45 Jahre im Ehrenamt für die Amateurmusik aktiv und habe schon einige verantwortliche Aufgaben übernommen. Darunter 30 Jahre den saarländischen Fachverband für Gitarren und Mandolinen geleitet und 12 Jahre den Bund Deutscher Zupfmusiker (BDZ). Vor allem war ich seit der Gründung 1984 im Gesamtvorstand und davon 24 Jahre geschäftsführender Vorstand der Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung im Saarland, Ottweiler. Hier hatte ich die Personalverantwortung und durfte einige unserer bis heute erfolgreichen Angebote konzipieren und umsetzen, beispielsweise die Musikmentorenausbildung, Erzieherinnenausbildung oder den kulturellen Wandertag für allgemeinbildende Schulen.
 
Was sind aktuelle Herausforderungen, vor der die Akademie gerade steht?
Dazu gehören für mich in erster Linie: Die Angebote an die Anforderungen der aktuellen Zeit und wieder stärker an die Bedarfe der Mitgliedsverbände auszurichten. Hier ist auch zu klären, wo wir die Digitalisierung einbringen wollen. Die Verwaltung sollte dabei ebenso im Fokus stehen wie die Angebote für unsere Gäste.

Wie willst du die Arbeit im Vorstand mitgestalten?
Erstmal gilt es, die Vorstellungen und Expertisen meiner Vorstandskolleginnen und -kollegen kennenzulernen, um dann gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Bundesakademie die zukünftigen Themen anzugehen.
 
Was sind Themen, die anstehen? Oder anders gefragt: Welche inhaltlichen Schwerpunkte liegen dir besonders am Herzen oder an welcher Stelle möchtest du dich besonders einsetzen?
Als Banker lag mein Augenmerk immer auf zufriedenen Kunden. Ich bin es also gewohnt gewesen, meine Arbeit an Kundenwünsche zu orientieren. In diesem Sinne werde ich zum einen die Abläufe und Angebote der Akademie besonders im Blick haben. Zum anderen will ich aktuelle Themen wie die Arbeit und den Umgang mit Künstlicher Intelligenz mit den Vorständen besprechen. Auch die finanzielle Ausstattung des Trägervereins muss ein Thema sein, damit die notwendigen Mittel für die erfolgreiche und nachhaltige Ausrichtung der Bundesakademie für Jugendbildung gesichert sind.
 
Was braucht es, um die musikalische Kinder- und Jugendarbeit ganz allgemein weiter zu stärken und voranbringen?
Wichtig ist: Den intensiven Austausch mit den Verantwortlichen der Mitgliedsverbände wiederzubeleben und die Angebote auf die Wünsche und Bedarfe gerade der Amateurmusik auszurichten. Dabei sind mir Kinderschutzkonzepte ebenso wichtig wie die Überprüfung ganz konkreter Weiterbildungsangebote. Zum Beispiel, ob es noch einen Bedarf für die „Vereinspiloten“ als Weiterbildungsangebot gibt. Ich wünsche mir, dass auch die Bundes- und Landesjugendensembles in der Bundesakademie eine Heimat finden und die Angebote in Trossingen hierfür auf den Prüfstand gestellt werden. In jedem Fall freue ich mich auf die neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen in und für die Bundesakademie.
 
Das Gespräch führte Dr. Stefan Donath.