Ergebnisse der MusikVorOrt-Konferenz der Ideen & Perspektiven
Konferenz plädiert für ein Mehr an „MusikVorOrt“ in ländlichen Räumen
Am 23. Juni 2021 fand in Berlin die Konferenz der Ideen und Perspektiven des Förderprogramms „MusikVorOrt“ statt. Zentrales Thema war die gesellschaftliche Bedeutung musik-kultureller Arbeit in ländlichen Räumen. Eröffnet wurde die Konferenz von Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Ein breites Expert*innen-Bündnis aus Wissenschaft, Kultur und Politik sieht Musikprojekte als Schlüsselfaktor für Stärkung unseres sozialen Zusammenhalts. Ein reichhaltigeres kulturelles Angebot im Bereich der Amateurmusik habe in strukturschwachen Regionen viele positive Effekte. Für die Daseinsvorsorge nach Corona müsse hier jetzt ein Schwerpunkt liegen.
Zwei Tage nach der Fête de la Musique und dem Tag der Musik thematisierten unterschiedliche Vertreter*innen aus Wissenschaft, Kultur und Politik die positiven Effekte von „MusikVorOrt“. Zugleich wurde gefragt: Wie bereichern neue Musikangebote den ländlichen Raum? Welcher Handlungsbedarf besteht insbesondere nach der Corona-Pandemie? Und welche Notwendigkeit zusätzlicher Fördermaßnahmen lässt sich daraus ableiten?
Zentrale Ergebnisse des produktiven Austauschs waren:
In seinem Grußwort bedankte sich UWE FEILER MdB, Parl. Staatssekretär (BMEL), beim Bundesmusikverband für die Ausrichtung dieser Konferenz und des bedeutsamen Projekts „MusikVorOrt“. Er betonte, dass kulturelle Projekte wie „MusikVorOrt“ ein wichtiger Teil für die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse im ländlichen Raum seien. Hier müsste die Sichtbarkeit weiter erhöht werden.
Dazu KATARINA PERANIĆ, Vorständin der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt: „MusikVorOrt“ leistet einen wichtigen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt in der Nachbarschaft. Es fördert bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt im kulturellen Bereich und belebt das gesellschaftliche und generationsübergreifende Miteinander. Das Förderprogramm sollte fortgesetzt werden, da es bespielhaft vorführt, wie die Attraktivität ländlicher Lebensräume durch ein Mehr an kulturellem Angebot gesteigert werden kann.“
Auch PROF. ANDREAS LEHMANN-WERMSER, Professor für Musikpädagogik am Hannover Institut für musikpädagogische Forschung, hob besonders die Förderung des Nachwuchses in der Amateurmusik hervor: „Wir wissen, dass der Substanzerhalt und die Erneuerung bedeutender kleinerer Kultureinrichtungen in den Ländern enorme Vorteile hat. Wo das kulturelle Angebot für Kinder- und Jugendliche vergrößert wird, tragen Förderprogramme wie „MusikVorOrt“ maßgeblich zur Etablierung kinderfreundlicher Kommunen bei. Ländliche Räume profitieren von diesen Projekten, da sie die lokale Strahlkraft einer Region deutlich vergrößern.“
Am 1. März 2020 startete mit „MusikVorOrt“ ein neues bundesweites Förderprogramm zur Stärkung von Musik in ländlichen Räumen. Ziel war, neue kulturelle Angebote dort zu schaffen, wo sonst wenig passiert: Neugründungen von Chören oder Ensembles, Festivals, inklusive und interkulturelle Musikprojekte sowie offene Mitmach-Angebote. In 4 Wochen gingen knapp 1.000 Anträge mit einem Volumen von ca. 11 Mio. EUR ein. Trotz der überwältigenden Nachfrage konnten nur 37 Projekte mit einem Volumen von ca. 650 TEUR bewilligt werden. Wenige Wochen nach Projektbeginn bedeutete die Covid-19-Pandemie einen nachhaltigen Einschnitt in die Pläne der geförderten Projekte. Die meisten konnten ihre musikalischen Vorhaben dennoch umzusetzen: Einige der Projekte wurden umstrukturiert oder in kleinere Gruppen aufgeteilt; digitale Formate und Online-Proben wurden als wichtiger Ersatz oder Ergänzung zum realen Probenbetrieb genutzt. Viele Projekte probten den vergangenen Sommer über intensiv im Freien. Der Bundesmusikverband konnte diese Mittel dank der Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Verfügung stellen. Startschuss für die Projekte war der 1. März 2020; der Förderzeitraum wurde bis zum 15. Juli 2021 verlängert. Bereits im Koalitionsvertrag hatten sich die Parteien dazu bekannt, die ländlichen Räume zu stärken.
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Weiteres Bildmaterial finden Sie in einer Online-Galerie unter www.bundesmusikverband.de.