Wolfgang Schröfel hat sich mit unermesslichem Engagement seit 1972 im Deutschen Allgemeinen Sängerbund für die deutsche Chorszene eingesetzt. Als dessen Präsident war er maßgeblich an der Fusion von Deutschem Allgemeinen Sängerbund und Deutschem Sängerbund zum Deutschen Chorverband (DCV) im Jahr 2005 beteiligt.
Er legte damit den Grundstein zu einer starken, zukunftsorientierten Interessenvertretung für die bundesweite Chorbewegung. In der Folge engagierte sich Wolfgang Schröfel im Präsidium des Deutschen Chorverbands für die Neuausrichtung und Weiterentwicklung des Verbands. Dass die chor.com, der Branchentreff der Vokalmusikszene, seit 2019 in der UNESCO City of Music Hannover stattfindet, ist seiner Initiative zu verdanken.
Nicht unerwähnt bleiben soll sein Einsatz als langjähriger Vertreter diverser Gremien wie dem Fachbereichsrat Chor des Bundesmusikverbands oder dem Empfehlungsausschuss für die Verleihung der Zelter-Plaketten.
Wolfgang Schröfel hat nicht nur den Zusammenschluss unseres Verbandes befürwortet, sondern auch die für die Amateurmusikszene so wichtige Arbeit der GEMA-Kommission mit seinem vorbildlichen Engagement bereichert.
Das Singen wieder zu einer „Lieblingsbeschäftigung der Deutschen“ zu machen und zugleich alte Ideologien und Vorurteile zu überwinden – das war stets sein Antrieb.
Für seine Verdienste erhielt Wolfgang Schröfel 2005 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik und wurde 2017 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Die Mitgliederversammlung des Deutschen Chorverbands ernannte Wolfgang Schröfel 2018 zum Ehrenmitglied. Das Präsidium des Deutschen Chorverbands verlieh ihm am 22. Juni 2022 im Rahmen der Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen des Niedersächsischen Chorverbands für seine herausragenden Dienste für den DCV und den Chorgesang in der Gesellschaft die Auszeichnung „Botschafter des Chorgesangs“.
Der Deutsche Chorverband, die deutsche Chorszene und die Amateurmusik in Deutschland verlieren mit Wolfgang Schröfel einen großen Fürsprecher, der mit jahrzehntelangem, tatkräftigem Engagement ein Wegbereiter für unser aller Arbeit war.
Wir nehmen Abschied in tiefer Dankbarkeit.